Würdekompassgruppe und Förderer bei der Preisvergabe
© André Pause
‚Würde – eine interaktive Kunstausstellung in Bild und Tat‘, wurde gemeinsam von der Würdegruppe Braunschweig und mit der Unterstützung der Buchhandlung Graff im Jahr 2019 in der Villa von Amsberg umgesetzt.
Das Thema ‚Würde‘ über die Kunst in die Welt zu bringen – das war mein Anliegen!
Als ich im Jahr 2018 durch Beiträge von Gerald Hüther zum Thema ‚Würde‘ inspiriert wurde, habe ich ein Konzept mit dem Titel ‚Würde – eine interaktive Kunstausstellung in Bild und Tat‘ geschrieben. Es sollte eine Wanderausstellung werden und sowohl die Bildende Kunst mit ganz unterschiedlichen Positionen zeigen, als auch Besucher einladen, sich über verschiedene Angebote aktiv dem Thema zu nähern und zu beteiligen.
So ist ein sehr umfangreiches Programm entstanden, wie man dem sehr einfühlsamen Filmbeitrag von Thomas Knüppel entnehmen kann. Würde Kunstausstellung on Vimeo
Aber wie sind wir zusammengekommen?
Über den Würdekompass e. V., damals noch Würdeinitiative um Gerald Hüther, fand eine Vernetzung zur Würdegruppe Braunschweig statt, die von Lilo Seehausen initiiert wurde. Die Wellenlänge stimmte und die Gruppe fand sich, nachdem eine Podiumsdiskussion mit Gerald Hüther im November 2018 im Braunschweiger Dom stattfand. Diese wurde aufgrund der Einladung von Joachim Wrensch, Geschäftsführer der Buchhandlung Graff, möglich gemacht. Weiterer Gruppenmitglieder fanden sich. Nun hatten wir alle eine Verbindung, waren in der Würdegruppe vernetzt und hatten gleich zu Beginn ein Projekt!
Ich habe mich sodann auf die Suche nach Stiftungen und Förderern begeben und eine Jury für die Kunstausschreibung zusammengestellt. Die einzelnen Positionen der ausgewählten 20 Künstler*innen ist besonders — vielfältig und anregend zugleich und lässt so manche Besucher nachdenklich und bewegt zurück, so auch in den vielen Gästebucheinträgen der über 1.000 Ausstellungsbesucher*innen nachzulesen.
All das fand im Frühjahr 2019 statt, die Eröffnung war im Mai. Was für eine Herausforderung!
Das Schöne dabei war, dass wir als Gruppe an dem Thema würdevoller Umgang im Miteinander auch in der Vorbereitung gut üben konnten, dass es gemeinsam umgesetzt wurde, mit viel positiver Energie und ein jede/r für seinen Programmteil in Verantwortung. Das war sehr intensiv und bereichernd bei dem Prozess dabei sein zu dürfen.
Ich freue mich außerordentlich Teil dieses Projektes und des Preises zu sein und darüber, dass das Thema wieder ein bisschen Aufmerksamkeit bekommt und in die Welt getragen wird.
Als die Wanderausstellung in Kooperation mit der Stiftung Bethel in Dortmund im März 2022 gezeigt wurde, habe ich eine kleine Rede vorbereitet, die ich hier gern noch einmal wiedergebe:
„Indem wir Liebe, Toleranz und gegenseitigen Respekt vorzuleben versuchen, können wir vielleicht auch ein wenig dazu beitragen, dass machtbesessene Menschen es nicht mehr schaffen sinnlose Kriege zu führen, bei dem es nur Verlierer geben kann.
Als ich mit meiner Projektarbeit hier in Dortmund war, haben wir mit einer Wahrnehmungsübung begonnen. Das hatte damit zu tun, Verstehen und Verständnis für den anderen aufzubringen, Kommunikation als einen wichtigen Baustein zu vermitteln, vom Zuhören und Sprechen in die Bildsprache überzugehen.
Warum erzähle ich das? Die Bilder der letzten so nahen Ereignisse lassen mich erschrecken. Die Frage nach dem ‚was kann ich als Einzelner tun?‘ steht im Raum. Ich denke, dass die Ausstellung ein kleines Puzzleteil im großen Ganzen ist. Über die Kunst und der aktiven Teilnahme am Begleitprogramm sich dem Thema Würde zu nähern, anzuregen, bewusst zu machen —wie würdevoll gehe ich mit mir, gehe ich mit anderen um?
Ein gelebtes, würdevolles Miteinander, sowie Begegnung auf Augenhöhe, bei dem jeder sein darf.
Wenn es gelingt, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dann haben wir mit dieser Ausstellung viel bewirkt.“
Und natürlich habe ich mich noch bei Esther Vergara und der Stiftung Bethel bedankt, dafür, dass das Konzept verstanden, es auf ganz vielfältige Weise und mit viel Herzblut ergänzt und bereichert wurde.
Weiter Städte sind in Planung.
Mein Dank geht an die Jury der IHK für diese Auszeichnung!