alle Bilder Copyright: Yvonne Salzmann
SEA POINT – eingetaucht
Im November 2014 fuhr ich für fünf Wochen nach Südafrika. Einen Teil davon verbrachte ich in den Townships von Johannesburg und für eine Woche begab ich mich nach Kapstadt. Untergekommen in einer Jugendherberge, war ich so dicht am Geschehen. So wanderte ich zum Strand und unterhielt mich mit Gangstern an der Kaimauer. Mir begegnete eine ältere Frau, die mich eindringlich vor einem der Gangster warnte und mit der ich dann Stunden auf einer Parkbank zubrachte und sie mir ganz viel erzählte, bis hin zu ihren Nahtoderfahrungen. Dann entdeckte ich das Schwimmbad in Seapoint. Fasziniert von dem Blick vom Pool direkt auf das Meer, wartete ich, bis es sich leerte, um die letzten Augenblicke eines Sommertages einzufangen. Oben auf dem Platz wurde getanzt, die Musik erklang über den Pool hinaus und wurde sanft auf das Meer hinausgetragen. Das Lachen der Menschen klang herunter, vermischt mit dem Schreien der Möven. Ich hatte plötzlich Lust zu schwimmen, mich abzukühlen, das Wasser lud mich ein, einzutauchen. Ich ging zum Bademeister und er ermöglichte es mir, indem er mir sein eigenes Schloss gab, um meine Kamera einschließen zu können. Ich schwamm einige Runden im Pool, umgeben von Schwarzafrikanern. Ich bekam das erste Mal ein Gefühl davon, wie sich wohl ein Schwarzafrikaner in unseren Bädern fühlen müsste. Es gab ein paar sehr skeptische Blicke, aber überwiegend sehr freundliche und wohlwollende. Das Lachen der Kinder umgab mich, fröhliches Springen in den Pool, das Licht, das Meer, die vorbeiziehenden Schiffe und Familien, die die Reste des Picknicks zusammenpackten und sich langsam auf den Heimweg machten. Der Schwimmlehrer kam und unterrichtete nun, da das Bad sich leerte. Der Mann vom Schlussdienst begann die Sonnenschirme samt Ständer in seinem Einkaufswagen einzusammeln, die Kinder liefen den Möwen nach. Ein ganz normaler Sommertag ging zu Ende, ich fühlte mich mittendrin in einem anderen Leben, eingetaucht in eine mir neue Lebenswelt, geduldet für einen Moment.
SEA POINT – diving in
In November 2014 I travelled for 5 weeks to South Africa. Part of the journey brought me to the townships of Johannesburg and I also spent one week in Cape Town. Staying in a youth hostel brought me closer to the everyday life. While I walked the beach I met some people at the pier, who later told me that they were gangsters. Sometime after I met an elderly women who warned me about them and for some hours sitting on a park bench we talked. Shortly afterwards I discovered the swimming pool in Sea Point. Fascinated by the view of the sea seen directly from the pool I waited until it got emptier to capture the last moments of a summer day there. Higher up on a platform people were dancing, their laughter mixed with the cries of gulls, all blending with the music and carrying softly through to the sea. Suddenly I wanted to swim, with the pool beckoning, the water inviting me to dive in.But what to do with my camera and personal belongings? The pool attendant very kindly provided a safe place for my gear. Surrounded by black Africans I swam a few rounds. For the first time it occurred to me how they might feel in our German swimming pools. I noticed some skeptical views but mainly friendly ones. The laughing of children, happily jumping into the pool, the light, the sea and passing ships all added to the general ambience as families gathered up their picnic leftovers and slowly made their way home. The swimming instructor came and gave lessons while the pool slowly emptied, a man with a trolley coming to gather the sun umbrellas as children chased after dipping swallows. As another beautiful day came to an end it felt like I had walked into a different life and dived into a new world.